Kinder-, Jugend- & Schulkino

1 Kinder- und Jugendkino

Das Kinder- und Jugendkino ist ein wichtiges Standbein vieler Kinobetriebe. Wie umfangreich dieser Bereich genau ist, lässt sich schwer beziffern, da die Studien von FFA und SPIO erst Kinogäste ab zehn Jahren erfassen. Immerhin: Junge Menschen zwischen 10 und 19 Jahren machen 10 % der Gesamtbevölkerung, aber rund 19 % des Kinopublikums aus. Zu den zwanzig besucherstärksten Filmen im Jahr 2019 gehörten die Familienfilme „Die Eiskönigin 2“, „Der König der Löwen“, „Pets 2“, „Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime Welt“, „Aladdin“, „Pokémon: Meisterdetektiv Pikachu“ und „Chaos im Netz“ mit einem Gesamtbesucheraufkommen von mehr als 20 Millionen – das sind 17 % aller verkauften Tickets. Der deutsche Kinderdokumentarfilm „Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten“ erreichte mehr als 400.000 Zuschauerinnen und Zuschauer (FFA, Kinobesucher 2019, Filmhitlisten 2019).


Die allermeisten Kinos programmieren am Wochenende Nachmittagsvorstellungen für Kinder und Familien und kooperieren regelmäßig mit Schulen. Multiplexe, Cineplexe und viele Traditions- und Arthouse-Kinos in Klein- und Mittelstädten bieten tägliches Kinderprogramm an. Vor allem abseits der flächendeckend beworbenen Blockbuster ist Kinder- und Jugendkino mit viel Aufwand für Organisation und Betreuung sowie einem eigenen, mehrgleisigen Marketing verbunden. Die Einnahmen je Ticket sind zunächst geringer als bei Filmveranstaltungen für Erwachsene, aber durch die lange Einsatzzeit fallen auch geringere Filmmieten an. Hinzu kommt, dass keine Filmsparte so sehr wie das Kinder- und Jugendkino geeignet ist, um Nachwuchspublikum an das eigene Kino zu binden und eine enge Zusammenarbeit des Kinos mit der Gemeinde, dem Stadtteil und einer Vielzahl von Multiplikatoren zu initiieren.

Das Kinderfilmangebot

Aktuelle Kinderfilme laufen oft mehrere Monate im Kino und vor allem im Arthouse-Bereich wird neben den Neustarts auch viel Repertoire gespielt – gerade bei den Kleinsten wächst die nächste Zuschauergeneration schnell nach und die Eltern erinnern sich noch an ihre Lieblingsfilme. Die geplanten Kinderfilm-Neustarts sind in den regulären Startlisten der Verleihfirmen einsehbar (siehe „Das Filmprogramm“). Gute Informationsquellen für das kommende Kinderfilmangebot sind auch die großen deutschen Kinderfilmfestivals und -preise: Goldener Spatz Erfurt, LUCAS Frankfurt/M., Michel Hamburg, Cinepänz Köln, Schlingel Chemnitz und die beiden Kinderkurzfilmfestivals KUKI Berlin und mo & friese Hamburg. Kinderfilmsektionen haben u. a. auch die Berlinale, die Nordischen Filmtage in Lübeck, das Filmfest München, das Internationale Filmfest Mannheim-Heidelberg und die beiden Dokumentarfilmfestivals DOK Leipzig und DOK.fest München. Ausführliche, allerdings oft auch sehr kurzfristige Informationen zu aktuellen Kinderfilmen sowie Materialien zum Repertoire bieten das Filmbildungsportal der Bundeszentrale für politische Bildung kinofenster.de, die Filmseiten des KJF kinderfilmwelt.de, kinder-jugend-filmportal.de und kinofilmwelt.de, die Filmbewertungsstelle (FBW) unter fbw-filmbewertung.com/kinderfilme und der privat betriebene kinderfilmblog.de.

Altersfreigaben und Altersempfehlungen

Filme, die in Deutschland ins Kino kommen, müssen der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) zur Prüfung vorgelegt werden, ansonsten dürfen sie nur einem erwachsenen Publikum gezeigt werden. Die Altersfreigaben sind auf der Website der FSK einsehbar (spio-fsk.de) und müssen im Kinoprogramm und bei der Bewerbung der Filme genannt werden. Die Freigaben beziehen sich auf das Mindestalter der Zuschauerinnen und Zuschauer und sind gestaffelt in Freigaben ab 0 Jahren/ohne Altersbeschränkung, 6 Jahren, 12 Jahren, 16 Jahren und 18 Jahren/keine Jugendfreigabe. Kinder ab sechs Jahren dürfen dabei auch Filme „ab 12“ besuchen, wenn sie von einer personensorgeberechtigten Person (sprich einem Elternteil) begleitet werden  (siehe „Jugendschutz“). Bei der Vergabe der Altersfreigaben ist es für die Ausschüsse der FSK entscheidend, dass ein freigegebener Film Kinder und Jugendliche der entsprechenden Altersgruppe nicht nachhaltig belastet und beeinträchtigt, die Freigaben sind also nicht mit Empfehlungen gleichzusetzen. Altersempfehlungen geben beispielsweise der Kinder- und Jugendfilmdienst (kinderfilmwelt.de) und Vision Kino (visionkino.de) sowie die Bundeszentrale für politische Bildung (kinofenster.de). Für ein gut betreutes Kinderkino ist es wichtig, dass das Kinopersonal die gezeigten Filme kennt und Eltern bei der Alterseinschätzung beraten kann.

Kindervorführungen planen und durchführen

Ein funktionierendes Kinderfilmangebot braucht einen langen Atem, kommunikative Fähigkeiten und Kontinuität. In der Regel werden Kinderfilme für Kinder und Begleitpersonen zu deutlich reduzierten Eintrittspreisen angeboten. Die Bandbreite reicht dabei von ca. 50 bis 66 % der regulären Eintrittspreise. Viele Kinos bieten zudem vergünstigte Kinokarten oder Kinotage für Schulkinder, Studierende und Azubis an. Bewährt haben sich feste Kinderfilm-Spielzeiten am verlängerten Wochenende von Donnerstag bis Sonntag. Spielzeiten unter der Woche sollten mit Rücksicht auf die Schul- und Betreuungssituation vor Ort geplant werden. Lassen sich beispielsweise Ganztagsschulen mit dem offenen Programmangebot einbinden oder machen Vorführungen erst ab 16 Uhr Sinn? Wichtig ist vor allem ein regelmäßiges Angebot, das sich unter Eltern und Jugendlichen, in Schulen und Kitas herumsprechen kann und dann verlässlich abrufbar ist. Alle Vorführungen sollten kompetent und kind- bzw. jugendgerecht betreut werden.

Best Practice: Lichtburg Filmpalast Oberhausen

Die Lichtburg Oberhausen wird regelmäßig von Bund und Land mit Preisen für ihr Kinderprogramm ausgezeichnet und erzielt rund 40 % des Umsatzes mit Familienfilmen. Zwei Beschäftigte sind hauptamtlich für den Kinder- und Jugendfilm zuständig und leiten auch die anderen Kräfte und Aushilfen an. Alle Sondervorstellungen für Kinder und Jugendliche – Vorpremieren, Schulvorstellungen, Sneaks, Kurzfilmprogramme etc. – werden zumindest anmoderiert, meist gibt es eine komplette Moderation mit Vor- und Nachgespräch. In der Anmoderation werden die Zuschauerinnen und Zuschauer auf Film und Genre eingestimmt, hier lässt sich zum Beispiel auch kleineren Kindern eine Hilfe für den Umgang mit spannenden Szenen (Spannungsmomente zählen!) oder mit einem traurigen Film an die Hand geben. Die Kinder dürfen sich während des Films im Saal bewegen. Bei den Jugendlichen lautet die Ansage: Das Handy darf an bleiben, aber wenn getextet wird, dann zum Film. Die Lichtburg organisiert eigene Kinder- sowie Jugendfilmreihen und -festivals und gibt ein eigenes, dreimonatlich erscheinendes Kinderkinomagazin heraus. An Fachlehrerinnen und -lehrer verschickt die Lichtburg in Kooperation mit den Kultur- und Medienscouts in Oberhausen einen Newsletter, der über themenbezogene Filme und Kulturangebote informiert. www.lichtburg-ob.de

Kinderkino-Events

Neben dem Kinder- und Jugendfilm im regulären Programm bieten viele Kinobetriebe Kinderfilmveranstaltungen mit Eventcharakter an. Bei den CinemaxX- und CineStar-Kinos lassen sich standartisierte Geburtstagspakete für Kindergruppen buchen. Die Cineplexe bieten zusätzlich Kindersneaks und einen Kinderclub an und präsentieren in der Reihe „Mein erster Kinobesuch“ Filme für Kinder ab 3 Jahren bei gedämpftem Licht und mit reduzierter Lautstärke. Traditions- und Arthouse-Kinos organisieren regelmäßig Kindergeburtstage, betreuen Filmclubs für Kinder und Jugendliche, laden Gäste ein oder veranstalten Kinoführungen. Hinzu kommen alters- und themenbezogene Filmreihen, die manchmal in Kooperation mit Festivals und externen Veranstaltern umgesetzt werden. So schickt das Kinderfilmfest Goldener Spatz  Festivalfilme auf Tournee und das Spatzenkino organisiert in Berlin und Brandenburg einmal monatlich in allen teilnehmenden Kinos 45-minütige Vorführungen mit Moderation für Kinder ab 4 Jahren. Im Mini-Filmclub des Deutschen Filmmuseums in Frankfurt/Main erkunden Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren die Dauerausstellung zur Vor- und Frühgeschichte des Films und sehen im Kino kurze Avantgarde-, Kunst- und Experimentalfilme, die auch bundesweit für Kino-Kita-Kooperationen zur Verfügung stehen.

Marketing & Kooperationen

Das wichtigste Marketingtool im Kinder- und Jugendkino sind die Kontakte vor Ort. Eine direkte Bewerbung von Kinderkino in Schulen und Kitas ist nicht erlaubt, aber oftmals lassen sich Schulen, Kindergärten, Büchereien, Vereine, Jugendclubs, Eltern- und Nachbarschaftsinitiativen, regionale Medienzentren, Stadt oder Gemeinde als Kooperationspartner für gemeinsame Veranstaltungen gewinnen. Denkbar sind regelmäßiges Schulkino, eine Reihe mit Literaturverfilmungen mit der lokalen Bücherei oder ein Fußballfilmevent mit dem Sportverein. Es lohnt sich, die Partner frühzeitig und kontinuierlich einzubinden und damit stetige Multiplikatoren zu gewinnen, die auch über die Kinder und Jugendlichen hinaus weitere Zuschauergruppen an das Kino binden.

Die Bewerbung der einzelnen Filmstarts übernimmt in der Regel der Verleih (siehe „Verleihmarketing & Filmbewerbung“). Bei der Bewerbung historischer, politischer oder literarischer Stoffe haben Verleihfirmen dabei oft auch schon Lehrerinnen und Lehrer als Zielgruppe im Blick, erstellen pädagogisches Begleitmaterial und laden Lehrkräfte zu Filmpreviews ein.

Während die Kinderfilmstarts von Majors wie Disney oder Constantin verleihseitig von riesigen Kampagnen begleitet werden, ist der unabhängige Kinderfilm allerdings auf allen Ebenen unterfinanziert. Hinzu kommt, dass die Zielgruppe – Eltern, Kita-Erziehende, Lehrkräfte, Kinder – einen langen Vorlauf benötigt. Materialien, Trailer und „Activity Sheets“ sollten idealerweise bereits ca. sechs Monate vor dem Filmstart im Umlauf sein, dies ist aber oft nicht der Fall. Entsprechend sind die Kinos gefordert, das eigene Programm zu bewerben. Am besten ist eine mehrgleisige Bewerbung, die auf die verschiedenen Zielgruppen abgestimmt ist und Kinder mit altersgerechten Texten und eigenen Trailern anspricht, Eltern über Altersfreigaben und Altersempfehlungen informiert und Lehrkräften Anregungen und Hilfestellungen für eine Einbindung von Filmen in den Unterricht an die Hand gibt.

Activity Sheet für „Paddington 2“, Copyright: STUDIOCANAL

2 Schulkino

Regelmäßiges Schulkino

Ein weiterer Baustein des Kinder- und Jugendkinoangebots ist das Schulkino, in dessen Rahmen die Filmtheater in Kooperation mit Institutionen und Schulen während der Unterrichtszeit Filmvorführungen im Kino für einzelne oder mehrere Schulklassen anbieten. Gezeigt werden meist Filme, die sich thematisch gut in den Unterricht einbinden lassen, wie etwa Literaturverfilmungen oder fremdsprachige Filme in Originalfassung – doch in einigen Bundesländern gehört auch Filmbildung ganz allgemein zum Curriculum. Da es in jedem Bundesland andere Lehrpläne und an jeder Schule eigene Regularien und Routinen gibt, funktioniert regelmäßiges Schulkino am besten in enger Abstimmung mit den Schulen am Ort und einzelnen, engagierten Lehrkräften: Welche Themen werden in der Schule gerade behandelt? In welchen Fächern und bei welchen Themengebieten lässt sich Film gut einbinden? Was sind geeignete Tage und Zeiten? Wird ein Gespräch im Anschluss an den Film gewünscht? Welche Anforderungen an Barrierefreiheit werden gestellt? Sollen Snacks und Getränke angeboten werden? Je problemloser sich der Kinobesuch in den Unterricht einbinden lässt, desto eher wird das Angebot auch wahrgenommen. Für Filmtheater, die regelmäßig Schulkino anbieten wollen, hat Vision Kino als bundesweite Serviceeinrichtung für schulische und außerschulische Filmarbeit einen ausführlichen Leitfaden zusammengestellt, der neben allgemeinen Überlegungen auch praktische Tipps, eine Checkliste für den Aufbau von Schulkinoangeboten und ein Musteranschreiben an Schulen enthält: visionkino.de/unterrichtsmaterial/leitfaeden/

SchulKinoWochen & Schulfilmreihen

Ergänzend oder alternativ zum regelmäßigen Schulkino gibt es bundesweite Schulkinoinitiativen, an denen Kinos teilnehmen können. Hierbei übernehmen die Veranstalter in unterschiedlichem Ausmaß Teile der Organisation und Bewerbung. Die größte Veranstaltung in diesem Bereich sind die SchulKinoWochen der Vision Kino, die einmal jährlich in Kooperation mit den Bundesländern stattfinden. Je nach Bundesland dauern sie eine oder mehrere Wochen. In diesem Zeitraum können Schulklassen zu ermäßigtem Eintrittspreis Vorstellungen in einem nahegelegenen Kino besuchen. Die Länder-Projektbüros von Vision Kino organisieren einen Filmpool mit geeigneten Filmen, erstellen gemeinsam mit den Kinos vor Ort die regionalen Programme, führen Fortbildungen und Sonderveranstaltungen mit medienpädagogischen Fachleuten durch, produzieren Informationsmaterial und übernehmen die Bewerbung in den Schulen. Schulklassen können sich über die Projektbüros zu den Vorstellungen anmelden. Die Filmbestellung und -abrechnung übernehmen die Kinos. Seit 2018 organisiert Vision Kino nach dem Vorbild der SchulKinoWochen auch KitaKinoWochen. visionkino.de/schulkinowochen/, kitakinowochen.de

Die SchulKinoWochen der Vision Kino sind die bundesweit größte Schulkino-Veranstaltung: Zwischen November 2018 und März 2019 haben rund 970.000 Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften an den SchulKinoWochen teilgenommen. Über 850 Filmtheater aller Typen und Größen beteiligten sich, 800 Filmgespräche und Seminare mit Filmpädagoginnen und -pädagogen sowie Sonderveranstaltungen mit Filmschaffenden und Fachleuten fanden statt. In über 45 Fortbildungen konnten Lehrkräfte im Vorfeld der SchulKinoWochen ihr Wissen zum Umgang mit Film im Unterricht vertiefen. (Vision Kino, „Praxisleitfaden Schulkino für Kinobetreiber*innen“)

Darüber hinaus gibt es eine Reihe von kuratierten Schulfilmangeboten, die ein Filmtheater buchen kann. Die AG Kino – Gilde e. V. organisiert die französischsprachige Schulfilmreihe Cinéfête (cinefete.de) und das englischsprachige Britfilms-Festival (britfilms.de). Beide Filmreihen bestehen jeweils aus einem Filmpaket mit sieben (Cinéfête) bzw. sechs (BRITFILMS) Filmen für verschiedene Altersstufen, das Kinobetriebe buchen und über einen Zeitraum von zwei Wochen einsetzen können. Zu allen Filmen gibt es Unterrichtsmaterialien. Das Werbematerial stellt der Anbieter, die Bewerbung müssen die Kinos zum großen Teil selbst übernehmen. Cinescolar bietet spanischsprachige Filme für Schulen an und vermittelt interessierten Schulklassen auch Kinovorführungen vor Ort. Kinos können das Cinescolar-Programm über die Website cinescolar.de buchen.

Begleitmaterialien & Filmgespräche

Inzwischen gibt es zu vielen Filmen pädagogisches Begleitmaterial, das Lehrkräfte verwenden können, um Filmvorführungen vor- und nachzubereiten. Dies wird entweder von Bildungsorganisationen oder vom Verleih selbst erstellt, der seinen Film damit auch für den Schulkinomarkt positioniert. Auf dem Filmportal der Bundeszentrale für politische Bildung kinofenster.de findet sich eine umfassende Filmdatenbank mit Alterseinschätzungen, Themengebieten und verfügbaren Unterrichtsmaterialien. Vision Kino empfiehlt in den „Filmtipps“ allmonatlich sechs Filme für den Unterricht (visionkino.de/filmtipps/). Materialien zu ausgewählten Filmen und Themengebieten gibt es zudem bei der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb.de), der Stiftung Lesen (stiftunglesen.de) und beim Institut für Kino und Filmkultur (film-kultur.de).

Besonders attraktiv sind Schulvorführungen mit Filmgesprächen und Gästen – seien es Filmschaffende, Zeitzeugen oder Fachleute zu bestimmten Themen wie z. B. Klimawandel. Die Moderation kann vom Kinopersonal selbst übernommen oder durch eine externe medienpädagogische Fachkräfte geleistet werden, deren Honorar zu 80 % mit einer Förderung als medienpädagogische Begleitung eines Kinderfilmprogrammes der Filmförderungsanstalt (FFA) finanziert werden kann (siehe unten). Moderatorinnen und Moderatoren lassen sich über die Moderations-Datenbank des Bundesverbandes Jugend und Film (BJF) finden: bjf.info/bjf/partner.htm. Potenzielle Filmgäste kann man gut über Verleihfirmen und Presseagenturen ansprechen. Die Forschungsbörse (forschungsboerse.de) vermittelt Fachleute zu Wissenschaftsthemen, und Zeitzeugenbörsen (z. B. zeitzeugenboerse.de und zeitzeugenbuero.de) vermitteln den Kontakt zu Gesprächspartnerinnen und -partnern zu historischen Themen.

Kindervorstellung, Copyright: Filmpalast Lichtburg Oberhausen, Fotograf: Frank Morawski

3 Förderung, Fortbildung & Netzwerke

Förderung & Preise

Im Rahmen der Kinoprojektförderung unterstützt die Filmförderungsanstalt (FFA) die „medienpädagogische Begleitung von Kindern und Jugendlichen bei zur Aufführung für das Kino bestimmten Filmprogrammen im Kino“ mit Zuschüssen von bis zu 5.000 Euro. Unterstützung für Sonderprogramme gibt es auch von einigen Länderförderern. Einmal im Jahr werden von der/dem Beauftragten für Kultur und Medien (BKM) Kinoprogrammpreise für ein besonders anspruchsvolles Programm verliehen, in einer Sonderkategorie werden dabei auch Kinos mit besonders guten Kinder- und Jugendfilmangeboten ausgenzeichnet. Ebenso gibt es in den meisten Bundesländern Kinoprogrammpreise (siehe „Kinoförderung“).

Fortbildungen & Netzwerke

Die meisten Fortbildungsangebote (etwa der Vision Kino und der Bundeszentrale für politische Bildung) adressieren Lehrerinnen und Lehrer, die sich im Bereich der Filmbildung und Medienpädagogik weiterbilden wollen. Zum zweijährig stattfindenden Kongress der Vision Kino sind aber auch Kinobetreiberinnen und -betreiber herzlich eingeladen. Weiterbildungsangebote und Netzwerktreffen speziell für Kinos, die sich im Bereich Kinder- und Jugendfilm engagieren, bieten der HDF und die AG Kino – Gilde e. V. auf den Branchentreffen „Kino Kongress“, „Filmkunstmesse Leipzig“ und den „AG Kino – Gilde-Screenings während der Berlinale“.

Eine gute Gelegenheit zum Austausch und zur Weiterbildung bieten Kinderfilmfestivals und Festivals mit Kinderfilm-Sektionen. Für seine Mitglieder sowie für interessierte Erwachsene und Jugendliche bietet der Bundesverband Jugend und Film (BJF) Seminare und Tagungen zur Weiterbildung und zum Erfahrungsaustausch an, die oft im Rahmen von Kinder- und Jugendfilmfestivals stattfinden. Auch die European Children’s Film Association (ECFA), die es sich zum Ziel gesetzt hat, Aktive der Kinder- und Jugendfilmszene (Produktion, Kino, Verleih, Festivals, Filmvermittelnde) zusammenzubringen, organisiert ihre Panels und Workshops begleitend zu Festivals.

Inspiration bietet nicht zuletzt ein Blick in das Angebot der Kinos, die mit den Kino-Kinderprogrammpreisen von Bund und Ländern ausgezeichnet worden sind. Zu den Spitzenpreisträgern in diesem Bereich gehörten in den letzten Jahren unter anderem: Rex Kino Köln, Moviemento Berlin, Lichtspiele Großhabersdorf, Odeon Bamberg, Yorck Kinos Berlin, Lichtburg Filmpalast Oberhausen, Casino Aschaffenburg, Cineplex Marburg, Provinzkino Enkenbach, Luchskino Halle, Thalia Programmkino Potsdam, Metropol Köln und Passage Kino Leipzig. bundesregierung.de/breg-de/…

Verbände und Institutionen

European Children’s Film Association (ECFA)

Die ECFA hat es sich zum Ziel gesetzt, Aktive der Kinder- und Jugendfilmszene – Produktion, Kino, Verleih, Festivals, Filmvermittelnde – zusammenzubringen und den Austausch zu fördern. Die ECFA setzt sich für den europäischen Kinderfilm ein und ist auf zahlreichen Kinderfilmfestivals mit Jurys vertreten, die dort entsprechende ECFA-Awards vergeben. Sie organisiert Begegnungen und Paneldiskussionen und gibt ein Online-Magazin zum europäischen Kinderfilm heraus. ecfaweb.org

Vision Kino gGmbH

Vision Kino ist eine bundesweite Serviceeinrichtung für schulische und außerschulische Filmarbeit. Sie stellt Informationen für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, Eltern sowie Film- und Medienschaffende zusammen und organisiert Lehrerfortbildungen. Sie gibt Filmbegleitmaterialien und Leitfäden heraus, so etwa „Film im Fremdsprachenunterricht“, „Schule im Kino“, „Inklusion und Film“, „Mit der Familie ins Kino“, „Praxisleitfaden Schulkinoarbeit“. Vision Kino koordiniert die SchulKinoWochen und die KitaKinoWochen und unterstützt Projekte, die sich der Förderung von Film- und Medienkompetenz im Kino verschrieben haben. visionkino.de

Filmbewertungsstelle (FBW)

Die Filmbewertungsstelle (FBW) ist eine Einrichtung der Bundesländer, die seit 1951 das Ziel der Förderung filmisch, künstlerisch und gesellschaftlich herausragender Filme verfolgt. Die unabhängigen Jurys der FBW vergeben die Filmprädikate „wertvoll“ und „besonders wertvoll“, die zum Marketing der Filme eingesetzt werden können und den Zugang zur Filmförderung erleichtern. 2014 wurde die FBW-Jugend-Filmjury ins Leben gerufen. An acht Standorten in Deutschland bewerten Jurys aus Schülerinnen und Schülern ab 10 Jahren vor Kinostart das gesamte Angebot für Altersgruppen ab 5 Jahren und sprechen Empfehlungen aus. Seit 2018 gibt es auch die Rubrik „14+“ mit dem aktuellen Angebot für Jugendliche. fbw-filmbewertung.com

Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK)

Die Prüfjurys der FSK vergeben auf Basis des Jugendschutzgesetzes die Altersfreigaben (ab 0, 6, 12, 16 und 18 Jahren) für Kinofilme. Darüber hinaus engagiert sich die FSK für den Jugendschutz im Internet und prüft Web-Angebote. Auf der Website der FSK gibt es Erläuterungen zu den Altersfreigaben und die Label zum Download. In der Datenbank können die Freigaben für Filme und Trailer eingesehen werden. spio-fsk.de

Bundesverband Jugend und Film (BJF)

Der Bundesverband Jugend und Film e. V. (BJF) ist die zentrale Organisation der Kinder- und Jugendfilmarbeit in Deutschland. In ihr sind Kulturzentren, Schulen, Jugendfilmclubs, Jugendverbände und Volkshochschulen, Lehrkräfte sowie Film- und Medienfachleute zusammengeschlossen. Der BJF verleiht Filme für nicht-gewerbliche öffentliche Vorführungen (darunter den „Cinemanya – Filmkoffer für geflüchtete Kinder und Jugendliche“), betreut das Netzwerk „Junge Filmszene“ für Filmschaffende unter 27 Jahren und veröffentlicht im „Forum Wissen“ medienpädagogische Arbeiten. Über die Moderationsdatenbank des BJF lassen sich medienpädagogische Fachleute zu bestimmten Themen oder im geografischen Umkreis finden.  bjf.info

Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)

Die Bundeszentrale für politische Bildung hat zur Aufgabe, alle interessierten Bürgerinnen und Bürger dabei zu unterstützen, sich mit Politik zu befassen. Sie will Verständnis für politische Sachverhalte fördern, das demokratische Bewusstsein festigen und die Bereitschaft zur politischen Mitarbeit stärken. Zu diesem Zweck gibt die bpb Materialien zu aktuellen und historischen politischen und gesellschaftlichen Themen heraus. Ein Schwerpunkt ist dabei die Bildungs- und Jugendarbeit. Die bpb gestaltet auch Filmreihen und Begleitmaterialien für Filme. Auf dem Portal kinofenster.de veröffentlicht die bpb Kinder- und Jugend-Filmempfehlungen. bpb.de

Deutsches Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF)

Das Deutsche Kinder- und Jugendfilmzentrum ist ein bundesweit tätiges Zentrum für kulturelle Medienbildung. Das JKF richtet regelmäßig Wettbewerbe in den Bereichen Film, Fotografie und Multimedia für junge Medienschaffende aus, publiziert zum Thema Medienpädagogik und organisiert Fort- und Weiterbildungen für die Medienarbeit mit Kindern und Jugendlichen. Auf den Online-Portalen kinderfilmwelt.de und kinofilmwelt.de informiert das JKF in altersgerechten Texten über das aktuelle Kinder- und Jugendfilmangebot im Kino, TV und Online. Die Website kinder-jugend-filmportal.de wendet sich an Erwachsene und berichtet über Kinderfilme und Kinderfilmthemen. kjf.de

Förderverein Deutscher Kinderfilm e. V. (FDK)

Im Förderverein Deutscher Kinderfilm sind Fachleute aus allen Bereichen der Kindermedien zusammengeschlossen: Produktion, Verleih, Kino, Pädagogik, Presse, Festivals. Der Verein setzt sich seit seiner Gründung 1978 für bessere, vielfältige und speziell auf Kinder zugeschnittene Medienangebote ein. Er vertritt dieses Anliegen in politischen und wirtschaftlichen Gremien, betreut die Akademie für Kindermedien, das Produktionsförderprogramm „Der besondere Kinderfilm“ sowie die Kinderserieninitiative „Formate aus Thüringen“ und veranstaltet regelmäßig Fachgespräche zu Kindermedien-Themen. foerderverein-kinderfilm.de

Deutsche Filmakademie e. V.

Die Deutsche Filmakademie bietet Filmschaffenden ein Forum und will das Ansehen des deutschen Films fördern: durch Publikationen, Vorführungen, Diskussions-Veranstaltungen und die Förderung des Unterrichtsfachs Film in den Schulen. Die Deutsche Filmakademie vergibt den Deutschen Filmpreis LOLA sowie den Nachwuchspreis First Steps Award und informiert auf dem Wissensportal www.vierundzwanzig.de über Aspekte des Filmemachens. Im Projekt „Klassiker sehen – Filme verstehen“ beschäftigen sich Schulklassen über einen Zeitraum von zwei Jahren mit Filmklassikern unterschiedlicher Genres, die sie im Kino sehen und anschließend analysieren und diskutieren. Das Projekt findet in Berlin statt, aber auch Klassen und Kinos bundesweit können sich bei Interesse melden. deutsche-filmakademie.de

AG Kino – Gilde e.V./HDF Kino e.V./BkF e.V.

Die Kinoverbände organisieren im Rahmen der Verbandsarbeit und auf ihren Branchentreffen Kino Kongress, Filmkunstmesse Leipzig und Bundeskongress kommunale Filmarbeit regelmäßig Seminare und Workshops zum Kinder- und Jugendkino und bringen Aktive im Kinderfilmbereich zusammen. Sie sind gemeinsam mit dem VdF in der „Kino macht Schule GbR“ zusammengeschlossen, die sich für die Anerkennung von Film als Kulturgut und die Aufnahme von Filmbildung in die Lehrpläne einsetzt und mit einem Sitz in der Gesellschafterversammlung der Vision Kino vertreten ist. Die AG Kino – Gilde richtet darüber hinaus die beiden fremdsprachigen Schulfilmreihen Britfilms und Cinéfête aus. agkino.de, hdf-kino.de , kommunale-kinos.de

Medienzentren der Länder

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts versorgen die damals noch „Landesbildstellen“ genannten Einrichtungen Schulen und Bildungsträger mit Bild- und Audio-Materialien für den Unterricht und bilden Kinder wie Lehrkräfte in ihrer Medienkompetenz fort. Die heutigen Landesmedienzentren engagieren sich in der schulischen und außerschulischen Medienpädagogik und vermitteln Kindern und Jugendlichen den praktischen und theoretischen Umgang mit Medien. Sie verwalten Filmbibliotheken für Schulen und Kultureinrichtungen, organisieren Jugendprojekte zu Film und Online-Medien und bieten Weiterbildungsangebote für Lehrkräfte an. In vielen Bundesländern arbeiten sie eng mit den SchulKinoWochen zusammen. bildungsserver.de > Suche: Landesmedienzentren

4 Ressourcen

Kinderfilmbesprechungen & Alterseinschätzungen:

Filmbildungsportal der Vision Kino: kinofenster.de

Filmbesprechungen aktueller Filme und Empfehlungen: kinderfilmblog.de

Filmbewertungsstelle: fbw-filmbewertung.com/kinderfilme

Kinderfilmportal des KJF: kinderfilmwelt.de

Jugendfilmportal ses KJF: kinofilmwelt.de

Allgemeine Kinderfilmthemen. kinder-jugend-filmportal.de

Schulkino

Vision Kino (Hrsg.), Praxisleitfaden Schulkino für Kinobetreiber*innen: visionkino.de/unterrichtsmaterial/leitfaeden/

Schulkinowochen: visionkino.de/schulkinowochen/

Britfilms: Englischsprachige Schulkinoreihe der AG Kino – Gilde e.V., britfilms.de

Cinéfête: Französischsprachige Schulkinoreihe der AG Kino – Gilde e.V., cinefete.de

Cinescolar: Spanisches Schukinoangebot des Cineglobal Verleihs: cinescolar.de

Klassiker sehen – Filme verstehen: Filmbildungsangebot der Filmakademie, filmklassiker-schule.de

Film-Unterrichtsmaterialien & -Moderation

Filmportal der Bundeszentrale für politische Bildung: kinofenster.de

Filmempfehlungen von Vision kino: visionkino.de/

Stiftung Lesen: stiftunglesen.de

Institut für Kino und Filmkultur: film-kultur.de

Bundeszentrale für politische Bildung: bpb.de/gesellschaft/bildung/filmbildung/

Moderations-Datenbank des Bundesverbandes Jugend und Film (BJF): bjf.info/bjf/partner.htm.

Verbände und Institutionen im Kinder- und Jugendfilmbereich

European Children’s Film Association (ECFA): ecfaweb.org

Vision Kino: visionkino.de

Filmbewertungsstelle (FBW): fbw-filmbewertung.com

Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK): spio-fsk.de

Bundesverband Jugend und Film (BJF): bjf.info

Bundeszentrale für politische Bildung (bpd): bpb.de

Deutsches Kinder- und Jugendfilmzentrum (JKF): kjf.de

Förderverein Deutscher Kinderfilm e.V. (FDK): foerderverein-kinderfilm.de

Deutsche Filmakademie e.V.: deutsche-filmakademie.de

Medienzentren der Länder: bildungsserver.de > Suche: Landesmedienzentren

AG Kino – Gilde e.V.: agkino.de

HDF KINO e.V.: hdf-kino.de

Bundesverband kommunaler Kinos e.V.: kommunale-kinos.de

Kinderkino-Initiativen

Goldener Spatz auf Tournee: Tourneeprogramm des KInderfilmfestivals goldenerspatz.de/projekte/spatz-tour

Jugendkulturservice (Berlin): Monatliche Kinderfilme, jugendkulturservice.de

Mini-Filmclub des DFF – Deutsches Filminstitut und Filmmuseum: dff.film/bildung/modellprojekte/minifilmclub/

Spatzenkino (Berlin & Brandenburg): Kino für die Allerkleinsten, spatzenkino.de

Spinxx: Onlinemagazin für junge Medienkritik, spinxx.de

Der besondere Kinderfilm: Förderprojekt Filmproduktion, der-besondere-kinderfilm.de

Kinderfilmfestivals

Kinderfilmfestivals in Deutschland: kinderfilmblog.de/kinderfilmfestivals/ und kinofenster.de/adressen-rubrik/links/links_kinder_und_jugend_filmfestivals/

Kinderfilmfestivals in Europa ecfaweb.org/european-childrens-film-network/festivals/

Gefördert durch: FFA Filmförderungsanstalt